« Zurück

Sportliche Betätigung für geistige Beweglichkeit

Die Studie "Bewegtes Alter" der Universität Bremen untersuchte den Einfluss von Bewegungs- und Entspannungsprogrammen auf die körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit sowie auf das Wohlbefinden und die Emotionsregulation. Besonderes Interesse galt dabei der Vernetzung von Körper und Geist. Dazu wurden 100 Männer und Frauen im Alter von 65 bis 75 Jahren ein Jahr lang getestet. Dreimal wöchentlich absolvierten die vorher sportlich nicht oder nur wenig aktiven Probanden ein 60-minütiges Trainingsprogramm unter professioneller Anleitung.

Es gab drei Trainingsgruppen mit unterschiedlichem Programm:

  • Nordic Walking,
  • Koordinations- und Gleichgewichtstraining,
  • Stretching- und Entspannungstraining.

Bei allen Teilnehmern wurden die physischen und kognitiven Leistungen zu verschiedenen Zeitpunkten untersucht. Dabei wurden sowohl bildgebende Verfahren als auch physiologische und psychologische Messinstrumente eingesetzt.

Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass ein dreimaliges Ausdauer- oder Koordinationstraining die kognitive Leistungsfähigkeit älterer Menschen erheblich steigern kann.

  • Senioren, die das Koordinationstraining absolvierten oder mit Nordic Walking ihre Ausdauer trainierten, nahmen u.a. Informationen schneller und genauer wahr, verarbeiteten sie schneller und unterschieden wichtige von unwichtigen Informationen wesentlich gezielter.
     
  • In der Walking-Gruppe deuteten die Ergebnisse darauf hin, dass die Teilnehmer mit zunehmendem Training weniger Ressourcen brauchten, um bestimmte Aufgaben effizient zu lösen.
     
  • In der Gruppe für Koordinations- und Gleichgewichtstraining verbesserte sich insbesondere die visuell-räumliche Aufmerksamkeitsleistung.
     
  • Das Entspannungs- und Stretching-Programm zeigte keinerlei Auswirkungen auf das Gehirn. Die Teilnehmer dieser Gruppe fühlten sich jedoch auch körperlich besser in Form und auch ihr Wohlbefinden war deutlich besser.

Auch wenn die Wirkungen nicht bei allen Menschen gleich sind, scheint der positive Effekt der Bewegung in höherem Alter selbst bei völlig Untrainierten festzustehen, auch um einen Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit zu verhindern oder hinauszuzögern. Natürlich ist zu beachten, dass Bewegungsangebote individuell angepasst werden sollten.


Artikel weiterempfehlen Artikel weiterempfehlen »

« Zurück

©2024 Praxeninformationsseiten | Impressum