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Bewegungsmangel als Risikofaktor für die Gesundheit

Im Laufe von Jahrmillionen hat der menschliche Körper eine genetische Ausstattung entwickelt und immer wieder angepasst, die für das Überleben von Vorteil war, aber jetzt nicht mehr im Einklang damit steht. Genau das wird aus der Sicht der Evolutionsmedizin zum Risikofaktor. "Die Steinzeit steckt uns in den Knochen - Gesundheit als Erbe der Evolution" ist das Thema von Prof. Detlev Ganten, Humanmediziner und Facharzt für Pharmakologie und Molekulare Medizin.

Bewegung war bis vor etwa 100 Jahren Normalzustand des Menschen. Um satt zu werden, mussten unsere Vorfahren aktiv werden. Nahrung musste über Jahrmillionen erjagt und erlegt werden. Bewegungsmangel gab es nicht. Heute ist die Ernährung von der Bewegung abgekoppelt. Industriegefertigte Nahrung sichert den Überfluss, evolutionsbiologisch gesehen allerdings erst seit sehr kurzer Zeit. Die Muskelbeanspruchung spielt in unserem modernen Leben keine große Rolle mehr, ist aber immer noch die Grundlage für körperliche und seelische Gesundheit. Denn die Gene sind nach wie vor an frühere Bedingungen angepasst. Der Körper ist auf Bewegung programmiert und nicht auf langes Sitzen im Büro. Die fehlende Muskelbeanspruchung fördert die Entstehung von Krankheiten. Prof. Ganten konnte z.B. grundlegende Zusammenhänge zwischen Bewegungsmangel und dem Auftreten von Bluthochdruck aufdecken. 7

Prävention schützt vor Zivilisationskrankheiten

Umso wichtiger ist es, durch eine entsprechende Lebensweise dafür zu sorgen, dass die Gene ihre Wirkung entfalten können. Vorbeugen statt heilen, das ist einer der Kernpunkte der Evolutionären Medizin. Das zielt auch auf die Eigenverantwortlichkeit des Patienten. Die Bildung über den eigenen Körper als Grundelement der Prävention sollte so früh wie möglich anfangen, damit Prävention nicht von außen aufgezwungen werden muss, sondern selbst gewollt wird.

Ausreichende Bewegung und ein qualifiziertestes Training als Teil der Körperpflege könnten Krankheiten im Herz-Kreislauf-Bereich und am Bewegungsapparat zum großen Teil verhindern oder ihr Auftreten um viele Jahre hinauszögern.


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