Akuter und chronischer Husten
Husten ist eine heftige Entleerung der Atemluft nach Pressen gegen die geschlossene Stimmritze. Die Aufgabe des Hustens besteht im Schutz vor dem Einatmen von Fremdkörpern und der Abgabe vermehrten Schleims.
Um die genaue Ursache von Husten und Hustenattacken abklären zu können, müssen eine Reihe wichtiger Punkte bei der Anamnese abgefragt werden:
- Dauer, Schwere und Qualität des Hustes
- Ist der Husten trocken, produktiv (mit Auswurf), tönend, bellend oder ziehend?
- Wann tritt er im Verlauf des Tages auf? Vorwiegend nachts? Tagsüber?
- Gibt es weitere Infektionszeichen, z.B. Schnupfen?
- Bestehen Allergien oder Überempfindlichkeiten?
- Alter des Patienten
- Gibt es bei anderen Familienmitgliedern Auffälligkeiten? Wird z.B. geraucht? Bestehen hier Allergien?
- Gibt es psychosoziale Belastungsfaktoren? Sehr demonstratives, dramatisches Husten kann beispielsweise auf psychogene Ursachen zurückgeführt werden.
- Einnahme von Medikamenten
Hustenattacken, mit oder ohne Atemnot, in der Pollenflugzeit, bei körperlicher Belastung durch Arbeit, Sport und Spiel, im Stall, auf der Wiese, in einem Raucherlokal, bei kalter oder nebliger Luft, können auf ein Asthma bronchiale hinweisen. Nächtliche Hustenattacken können ein Hinweis auf Asthma sein, aber auch auf eine Entzündung im Hals-Nasen-Ohren-Bereich hindeuten. Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung setzt der Husten zum Beispiel meist eine bis drei Stunden nach dem Zubettgehen ein.
Die Zusammensetzung und Farbe des Auswurfes (Sputum) und der Keimnachweis können bei chronischem Husten wichtige Aufschlüsse liefern. Allerdings ist die Sputumgewinnung gerade bei kleinen Kindern sehr schwierig, da sie das Sekret meist herunterschlucken.
Im Kindesalter muss bei chronischen Hustenanfällen stets daran gedacht werden, dass das Kind einen Fremdkörper verschluckt haben könnte. Dabei kann das Verschlucken auch Wochen bis Monate zurückliegen.
Erkrankung | Merkmale / Symptome |
Asthma bronchiale |
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akute, durch Viren ausgelöste obstruktive Säuglingsbronchitis |
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Bronchiolitis |
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Krupphusten / Pseudokrupp |
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chronische Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) |
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Tuberkulose |
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Mukoviszidose (angeborene Stoffwechselerkrankung) |
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gastrooesophagealer Reflux, Verschlucken von Nahrung, Schluckstörung |
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chronischer Husten nach Verschlucken eines Fremdkörpers (Fremdkörperaspiration) |
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Lungenfibrose (Vermehrung des Bindegewebes zwischen den Lungenbläschen führt zur Versteifung der Lunge, d.h. es muss mehr Kraft für die Atmung aufgewendet werden) |
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psychogener Husten |
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Vergrößerung der Gaumen- oder Rachenmandel (Tonsillenhyperplasie) |
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