« Zurück

Sarkoidose

Die Sarkoidose, auch Morbus Boeck genannt, tritt meistens erstmals zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Sie entsteht durch die Bildung kleiner Knötchen (Granulome), die überall im Körper auftreten können und dort die Funktion der jeweiligen Organe beeinträchtigen. Betroffen sind fast immer die Lymphknoten, häufig aber auch die Lunge. Die Beteiligung von Herz, Augen und Nervensystem kann zu schwerwiegenden Folgen führen, weniger bedrohlich ist der Befall von Milz, Leber, Nieren und der Haut.

Bei vielen Menschen wird das Vorhandensein einer Sarkoidose mehr zufällig erkannt. Ist die Lunge beteiligt, können Atemnot und Husten auftreten. Weitere Krankheitszeichen sind Leistungsabfall, chronische Müdigkeit und Gelenkschmerzen. Zudem sind je nach Auftreten der Granulome Herzrhythmusstörungen, Sehstörungen, Hautknötchen und/oder Lähmungserscheinungen möglich.

Man unterscheidet bei der Sarkoidose akute und chronische Verlaufsformen. Die akute Form (Löfgren-Syndrom) ist durch Gelenkschwellungen (häufig an den Sprunggelenken), Gelenkschmerzen, Fieber und schmerzhafte rötlich-braune Hautveränderungen (Erythema nodosum) gekennzeichnet. Sie heilt in etwa 80 Prozent der Erkrankungsfälle spontan aus. Auch bei der chronischen Verlaufsform ist je nach Stadium und Organbeteiligung eine Spontanheilung möglich oder eine Ausheilung nach einer einmaligen Kortisonbehandlung.

Die Diagnose Sarkoidose wird in der Regel durch mehrere Untersuchungen gesichert:

  • Röntgenaufnahme des Brustkorbes um Veränderungen im Lungengewebe und vergrößerte Lymphknoten im Brustraum zu erkennen
  • Blutuntersuchung: bestimmte Blutwerte deuten auf eine Sarkoidose hin, sind aber nicht beweisend
  • Bronchoskopie (Lungenspiegelung) um typische Veränderungen der Bronchialschleimhaut festzustellen
  • histologische (feingewebliche) Untersuchung von Gewebeproben betroffener Organe zur Absicherung der Diagnose (Lymphknotengewebe, Lungengewebe ...)

Behandlung der Sarkoidose

In den meisten Fällen ist, beispielsweise bei einer Lungensarkoidose, eine zwei- bis dreijährige Überwachung ausreichend. Bei einer Beteiligung des Herzens und der Augen und/oder bei einem Fortschreiten der Sarkoidose wird häufig eine Kortisonbehandlung durchgeführt. Hier sind etwaige Nebenwirkungen zu beachten.


Artikel weiterempfehlen Artikel weiterempfehlen »

« Zurück

©2024 Praxeninformationsseiten | Impressum