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Vollkost und leichte Vollkost

Das Rationalisierungsschema 2004 des Bundesverbandes Deutscher Ernährungsmediziner (BDEM) e.V., der Deutschen Adipositas Gesellschaft e.V., der Deutschen Akademie für Ernährungsmedizin (DAEM) e.V., der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) e.V., der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) e.V., des Verbandes der Diätassistenten-Deutscher Bundesverband (VDD) e.V. und des Verbandes der Diplom-Oecothrophologen (VDOE) e.V. definiert Vollkost wie folgt:

Eine Vollkost ist eine Kost, die

  • den Bedarf an essentiellen Nährstoffen deckt,
  • in ihrem Energiegehalt den Energiebedarf berücksichtigt,
  • Erkenntnisse der Ernährungsmedizin zur Prävention (Vorsorge) und auch zur Therapie berücksichtigt,
  • in ihrer Zusammensetzung den üblichen Ernährungsgewohnheiten angepasst ist, soweit die oben genannten Punkte nicht tangiert werden.

Zur Orientierung dienen die Empfehlungen der DGE:

  • maximal 2-3 mal pro Woche eine Fleisch- oder Wurstmahlzeit
  • 1-2 mal pro Woche eine Seefischmahlzeit
  • Bevorzugung vegetarischer Kost
  • 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag (5-am-Tag-Regel)

Energiemenge und Nährstoffverteilung:

  • Energiebedarf: 2000 kcal/Tag (Mittelwert, der bei Bedarf individuell auf den Einzelnen angepasst werden muss)
  • Eiweiß: 15 Prozent des Energiebedarfs
    Fett: 30 Prozent des Energiebedarfs
    Kohlenhydrate: 55 Prozent des Energiebedarfs

Außerdem wichtig ist eine ausreichende Vitaminzufuhr zur Erhaltung der Stoffwechselvorgänge.

Alkohol, regelmäßig konsumiert, ist ein Gesundheitsrisiko. Die gesundheitlich verträgliche Menge, bei der die möglichen positiven Effekte die negativen noch überwiegen, wird für gesunde Männer mit 20 g/Tag und für gesunde Frauen mit 10 g/Tag angegeben.

Die leichte Vollkost

  • unterscheidet sich von der Vollkost nur durch Nichtverwenden von Lebensmitteln und Speisen, die erfahrungsgemäß häufig, zum Beispiel bei mehr als fünf Prozent der Patienten, Unverträglichkeiten auslösen,
  • ist in erster Linie bei unspezifischen Lebensmittelintoleranzen indiziert,
  • hat keinen therapeutischen Effekt.

Bei leichter Vollkost sollte man beispielsweise geröstete und frittierte Lebensmittel, fette und geräucherte Fleisch-, Wurst- und Fischwaren, fette Eierspeisen, vollfette Milchprodukte, fette Brühen, Suppen und Soßen, schwer verdauliche oder blähende Gemüse, unreifes Obst, Steinobst, Nüsse, Mandeln, fette Süßigkeiten, Alkohol, kohlensäurehaltige Mineralwässer oder Limonaden und große Mengen an scharfen Gewürzen, Zwiebel- oder Knoblauchpulver meiden.


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